Laax – Do. 24. März 2022

Bereits am Vorabend des Events gab es ein digitales Meteo und Fluggebietsbriefing via burnair TV.
Auf Wunsch der Teilnehmer trafen wir uns in Flims – wir namen die Bahn auf den Crap (Sogn Gion).

Oben angekommen wussten wir aufgrund der Previtemps (mehr dazu auf burnair TV), dass wir nicht zu früh startem müssen (siehe die stabile Zone bis und  mit 11 Uhr).
Kurz vor dem Mittag gings dann los – und zackig waren wir auf ca. 3000m
Wir flogen Schritt für Schritt die Surselva hoch und spürten dann in Disentis den Südwind. Ueli konnte in einer Welle knapp 4000m knacken!
Danach ging es mit dem Wind zurück – wir flogen erst bis nach Flims – Maurus war erschöpft und ging in Illanz landen.

Ich flog mit Ueli noch zum Calanda – danach machte ich einen Entscheidungsfehler welcher uns bei zackigem Talwind in Chur landen liess.

Jean-Daniel war kluger und flog vom Calanda mit 3400m direkt ins Prättigau und landete praktisch neben dem Hotel :-).

Madrisa / Klosters – Fr. 25. März 2022

Neuer Tag neues Glück! Nach den super tollen Flügen vom Donnerstag war der Wunsch nach mehr gross :-).

Neu stoss auch Stefan zu uns – nach unseren Erzählungen war er etwas eingeschüchtert als ich ein Dreieck Madrisa > Chur > Fanas > Klosters vorschlug.

Wir starteten bald vom super präparierten Startplatz und nutzten den zackigen Madrisa Schlauch – bald waren wir am Chessler und die langsameren stiessen wieder zu uns.
Danach gings an die grosse Querung nach Davos – Geduld war angebracht der NW Wind schlich sanft über die Madrisa – der Talwind tat sein übriges.

Wer nicht aufpasste stand schnell am Boden – „Handbremse ziehen“ war angesagt – alle „überlebte“ 🙂

Danach gings ins Schanfigg und im Gleitflug direkt nach Fanas – wo wir in einigermassen turbulenter Luft in der Gruppe gut funktionierten.
Ich entschied mich für ein taktisches Risiko und flog an der Sassauna vorbei ins „Nirvana“ – es stand so eine traumhafte Wolke da – und tatsächlich es lief. Mit guten Steigwerten gings in ungeahnte Höhen.

Danach ging es Richtung Osten – wo ich nochmals eine Baustelle im Nordwindlee hatte – gut sichtbar auch die Konvergenz zwischen Südwind oben und den schwachen N Wind über das Rätikon.

War man mal in der Konvergenz war der Flug nach Klosters „gratis“ und der Rückflug gemäss Ueli auch!

Schon wieder ein Hammer Tag!

Scuol – Sa. 26. März 2022

Am Samstag war der Fall relativ schnell klar – wir müssen dem Prättigau ein Schnippchen schlagen:

Angekündigt war etwas SO Wind – bekanntermassen fliege ich nicht gerne gegen den Wind – warum auch – ist doch schöner mit :-).
Dazu kam dass im Engadin hellblau war (mehr dazu auf burnair TV)

Wir nahmen also den Zug nach Scuol und gingen auf den Motta Naluns – perfekter Aufwind und Thermik erwartete uns!
Wir flogen zuerst Richtung Norden bis an die Schweizer Grenze – dort war etwas Ausfluss aus dem Vinschgau gemeldet – diesen Wind spürten wir auch am äussersten Zipfel der Schweiz.

Nach dem Umdrehen standen einige Schläuche perfekt – wenn auch etwas weiter draussen. Ein Teil der Gruppe verlohr etwas an Geschwindigkeit – während ein anderer mit gefohrenen Schläuchen zu kämpfen hatte :-).
Ich flog also ganz einsam und alleine zum Piz Linard – und konnte auf 3800m aufdrehen – die „Pflichthöhe“ für die Gruppe. So flog ich mit vielen Emotionen ins Prättigau die erste Alpenüberquerung 2022!

Etwas später kam der Rest an und ich coachte sie über Funk wie man diese Querung machte – die Freude konnte man schon am Funk spüren.

Das Prättigau zeigte sich dann dank Rückenwind von seiner unglaublichen Seite – 3800m + war drin. Man konnte FAST die Erdkrümmung sehen. Nach einem kurzen Abstecher zum Vilan landeten wir wieder vor dem Hotel und genossen ein leckeres Nachtessen!

Jatzhütte / Davos – So. 27. März 2022

Sonntag – die Gruppe hatte genug – sie wollten nur noch etwas Thermik fliegen und evtl Toplanden.

Es ging also zur Jatzhütte – nach einem unlösbaren Sudoku in der Hütte mussten wir uns in der Luft beweisen.
Es ging flüssig hoch und schon waren die Ideen weg – wir flogen Richtung Norden und am Hüreli „auf“ – ca 50-100m :-).

Mir wurde es schnell zu bunt und ich flog mit grossem taktischen Risiko zum Gotschna – es ging auf. Wir konnten Meter für Meter aufdrehen und überhöhen.

Danach gings zur Madrisa wo uns eine ganze Meute anderer Gleitschirmpiloten / innen begrüssten.

Lange blieben wir nicht – es ging weiter zum Vilan – wir hatten eine gigantische Höhe – auch beim Falknis gings nochmals hoch.
Und so setzten wir an diesem „lokalen Flugtag“ zur Querung an den Gonzen an, drehten ordentlich auf und landeten in Walenstadt.

Ausser Stefan – er hatte sich geografisch um 10 km verschätzt und landete in Flums – ist ja auch fast am See – gäll 🙂

Noch zum Thema „Föhn“: Fr-So begleitete uns das Thema Föhn – trotz Druckdifferen 0 gab es im Churer Rheintal signifikanten Abfluss. Zu viel um mit der Gruppe mit gutem Gewissen einzufliegen.
Zu sehen war das insbesondere in der 1500 und 2000m Karte (mehr dazu auf burnair TV)

Am Sonntag war dann gegen 15 Uhr kein „Föhn“ mehr angekündigt – wir konnten also Gefahrlos nach Walenstadt fliegen.

Selbstverständlich überwache ich permanent die Wind Werte in der Luft um heikle Situationen zu vermeiden.

Und so gingen 4 unglaublich geniale Tage zu Ende! WOOOOW kann ich nur sagen! Der Hammer wars!
Vielen Dank an alle – auch an den Paradeltaclub Zug für welchen ich am Sa Abend noch einen Kurzvortrag machte.